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Post-Editing bei technischen Übersetzungen

Wie auch viele unserer Kollegen aus anderen Übersetzunsbüros hat uns die maschinelle Übersetzung auch erwischt. Als Folge daraus wird eine neue Dienslteistung auch bei uns angeboten namens Post-Editing der vor allem technischen Übersetzungen ins Russische und Ukrainische sowie in andere Sprachen. Wie auch bei "normalen" Übersetzungen übernehmen diese Arbeit in unserem Übersetzungsbüro Fachlektoren, die auch sonst Übersetzungen lektorieren. Jetzt können wir über unsere Erfahrungen nach den ersten Aufträgen dieser Art berichten.

Übersetzung und Post-Editing: Zeit- und Arbeitsaufwand

Unsere Erfahrung basiert meist auf Übersetzung und Post-Editing Russisch und Ukrainisch. Übersetzungen in weitere Sprachen wie Polnisch, Spanisch, Französisch oder Chinesisch prüfen wir ab 2017 in allen Sprachen, die wir zur Übersetzung anbieten. 

Die ersten Aufträge zeigten uns sofort, dass Übersetzungen ins Russische und Ukrainische einige Schwächen haben. Unsere Kollegen aus anderen Übersetzungsbüros, die sich mit Übersetzungen Deutsch-Englisch oder Englisch-Französisch befassen, melden deutlich bessere Ergebnisse als wir bei unseren russischen und ukrainischen Projekten.

Dies hat zwei wichtigsten Gründe.

1) Es liegt daran, dass die Datenbanken bei russischen und ukrainischen Sprachkombinationen nocht nicht so gut befüllt sind. Eine wirklich nennenswerte Zeit- und Kostenersparnis durch die fachmännische Nachbearbeitung von Maschinenübersetzungen mit Post-Editoren ist grundsätzlich nur dann gegeben, wenn große Mengen ähnlicher, möglichst einfach strukturierter und stark standardisierter Texte automatisch vorbereitet werden. Da brauchen Datenbanken in der russischen und ukrainischen Sprache noch Zeit. 

2) Russische und ukrainische Sprache sind anders als viele andere Sprachen. Insbesondere fällt das auf, wenn man an die deklinierbaren Substantive denkt. Während in anderen Sprachen nur die Deklination von Artikeln berücksicht wie im Deutschen oder gar nicht beachtet wie im Englischen, bekommen russische und ukrainische Substantive und Adjektive unterschiedliche Wortendungen bei der Deklination. Und der automatische Übersetzer hat schon Probleme damit. Da, wo ein deutsches Substantiv ohne Änderungen bleibt (es ändert sich nur Artikel), muss ein russisches und ukrainisches Substantiv und Adjektiv eine andere Endung bekommen, abhängig davon, in welchem der Fälle es steht. Das heißt, eine korrekte maschinelle Übersetzung erst dann möglich, wenn ganze komplette Sätze schon in der Datenbank vorhanden sind.

Wann lohnt sich Post-Editing?

Je individueller und komplizierter ein Ausgangstext formuliert ist, desto höher ist der redaktionelle Nachbearbeitungsaufwand beim Post-Editing. Selbst gut trainierte Übersetzungsmaschinen liefern unter diesen Umständen so irreführende Ergebnisse, dass sich eine Korrektur aufwändiger als eine Neuübersetzung durch Fachübersetzer gestaltet. In diesen Fällen rentiert sich weder der Einsatz maschineller Übersetzungssysteme noch das anschließende Post-Editing.

Wir prüfen jeden Auftrag beim Beginn

Aus diesem Grund bewerten wir zuerst gründlich jeden Auftrag. Die Qualität der maschinellen Übersetzungen unterscheidet sich enorm, gerade bei Übersetzungen ins Russische und Ukrainische. Wir prüfen zuerst die Übersetzung, schätzen unsere Arbeit nach Stunden und unterbreiten dem Kunden ein individuelles Angebot, nach Stunden oder nach Wörtern. Erst danach wird entschieden, was mit der Übersetzung gemacht wird. Es gibt nur zwei Varianten: das Korrekturlesen oder die Neuübersetzung. Manchmal ist die neue Übersetzung eine bessere und sogar preiswertere Lösung.

Die Zukunft und die Perspektiven

Ob Übersetzungsdienstelster wollen oder nicht, Post-Editing soll jetzt in jedem seriösen Unternehmen angeboten werden. Post-Editing unterscheidet sich in vielen Details vom Lektorat eines lebendigen Übersetzers. Wir haben schon unsere Erfahrung damit gemacht und bieten beide Arten des Korrekturlesens an.